Die Botschaft kam an - "Rückenwind für Eis-Arena"



Panther-Fans ziehen positives Fazit aus Unterschriften-Aktion

Sechs Fanclubs der Augsburger Panther hatten sich zur Fan-Initiative "Neues Stadion - JETZT!" zusammengeschlossen. Diese Fan-Initiative führte am Samstag zwischen 9 und 12. Uhr eine Unterschriften-Aktion auf dem Rathausplatz durch. Die Fans sammelten fleißig, so dass um 5 Minuten vor 12 insgesamt 3.805 Unterschriften für einen Stadion-Neubau dem Oberbürgermeister, der eigens dafür seinen bereits angetretenen Urlaub unterbrochen hatte, übergeben werden konnten.

Seit Samstag ist in Augsburg wieder offiziell die Eishockey-Saison eröffnet. Mit der offiziellen Mannschafts-Vorstellung im Rahmen der Eröffnungsfeier und dem ersten Vorbereitungs-Heimspiel meldeten sich die Augsburger Panther zurück aus der Sommerpause. Das rief natürlich auch die Fans der Panther auf den Plan, denn sie beschäftigte ein wichtiges Problem: die Stadion-Frage. Eingeweihten ist es klar: ohne neues Stadion wird es langfristig in Augsburg kein erstklassiges Eishockey geben. Doch wie sollte man die Öffentlichkeit - und vor allem die Politiker der Stadt Augsburg - von dieser Tatsache überzeugen? Man wollte etwas tun, um auf die drückende Stadion-Problematik hinzuweisen, und die Fan-Initiative "Neues Stadion - JETZT!" wurde ins Leben gerufen. Unter dem Motto "Die Augsburger Panther müssen in der DEL bleiben. - Neues Stadion JETZT" stand die Aktion, die deswegen innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde.

Ab 8.30 Uhr wurde ein provisorischer Informationsstand errichtet, an dem sich Interessierte über die Neubau-Pläne informieren konnten. Dort herrschte auch reger Publikums-Verkehr und im Umkreis des Standes wurden zahllose Diskussionen zwischen Vertretern der Fan-Initiative und Passanten geführt. Bis 11.30 hatten sich auch ca. 500 Fans der Panther auf dem Rathausplatz eingefunden, die die Aktion durch ihr Kommen unterstützen und der Stadt zeigen wollten, dass ihnen dieses Stadion am Herzen liegt.

So kam es, dass der OB fast in der Menschenmasse unterging, als er, wie angekündigt, um 11.45 Uhr kam, um die gesammelten Unterschriften entgegenzunehmen. Ungefähr eine halbe Stunde stand er den Organisatoren der Aktion Rede und Antwort. Während dieses Gesprächs versicherte er den Fans, dass die Grundsatzentscheidung für einen Stadion-Neubau schon gefallen sei, dass also die Frage nicht lautete, OB ein neues Stadion kommt, sondern WANN das Stadion kommt. Das größte Problem, so Menacher, sei natürlich weiterhin die Finanzierung. Deswegen könne er auch keine verbindlichen Zusagen machen, so gern die Fans dies auch gehabt hätten. Auf die Frage hin, was die Stadt denn seit 15. September 2000, als ein Lärmgutachten ergeben hatte, dass eine Einhausung des Curt-Frenzel-Stadions keine Lösung sei, denn getan hätte, erklärte Menacher, dass bereits eine Projektgruppe mit Vertretern aller vom Neubau betroffenen Behörden gebildet worden sei und dass diese zusammen mit Vertretern der Augsburger Panther GmbH im September 2001 ihr erstes Hearing veranstalten werde. Gegen Ende des Jahres rechne er mit konkreten Ergebnissen, die dann in den Finanzplan eingebracht werden könnten. Zuletzt sicherte der Oberbürgermeister den Fans zu, dass "hochrangige Vertreter der Stadt oder ich selbst" an einer Podiumsdiskussion teilnehmen werden, die sich dann im Herbst genau nach den Fortschritten der Projektgruppe erkundigen will.

Die Organisatoren der Aktion zogen am Mittag ein positives Fazit. Zwar hätte der OB keine verbindlichen Zusagen gemacht, jedoch hatten sich die Fan-Clubs schließlich auch keine leeren Wahlversprechen gewünscht. Die Absicht hinter der Aktion, nämlich zu zeigen, dass der Stadion-Neubau den Panther-Fans ein wichtiges Anliegen ist, wurde mit Sicherheit verwirklicht. Auch die Reaktionen der Augsburger gaben Anlass zur Freude, denn eine überwiegende Mehrheit der angesprochenen Passanten zeigte sich mit ihrer Unterschrift solidarisch und war der Ansicht, dass ein Verbleib der Panther in Deutschlands höchster Spielklasse auch für nicht für Eishockey interessierte Augsburger Bürger wünschenswert sei.

Tanja Strobel